Erschöpfung ist kein Versagen – sie ist ein Signal
Jean-Philippe Rüegg
Erschöpfung fühlt sich für viele wie ein persönliches Scheitern an.
„Ich sollte doch mehr schaffen.“
„Andere kriegen das doch auch hin.“
„Ich muss einfach besser organisiert sein.“
Solche Gedanken sind weit verbreitet. Wobei sie aber etwas Entscheidendes übersehen: Erschöpfung ist kein Zeichen von Schwäche, sie ist ein intelligentes Signal deines Körpers.
Wir leben in einer Kultur, in der Müdigkeit oft übergangen wird. Statt Pausen zu machen, greifen wir zum Kaffee. Statt Nein zu sagen, sagen wir „Geht schon“. Statt zu regenerieren, funktionieren wir weiter – bis nichts mehr geht.
Von der Müdigkeit in die Erschöpfung
Es gibt einen Unterschied zwischen müde und erschöpft:
Müde bist du nach einem langen Tag. Eine Nacht Schlaf reicht oft, um dich zu erholen.
Erschöpft bist du, wenn selbst der Schlaf nicht mehr reicht. Wenn dein Körper auf Sparflamme läuft und sich selbst kleine Aufgaben schwer anfühlen.
Erschöpfung betrifft nicht nur den Körper, sondern auch die Seele. Sie kann sich zeigen als innere Leere, Reizbarkeit, Überempfindlichkeit oder das Gefühl, „nicht mehr ich selbst zu sein“.
Was Erschöpfung dir sagen will
Erschöpfung ist wie ein stilles Alarmsystem. Sie sagt, dass du deine Grenzen übergangen hast. Dass du nicht noch mehr Reize und Disziplin brauchst, sondern mehr Erholung.
Raus aus der Erschöpfung
1. Höre auf, dagegen anzukämpfen
Es ist okay, erschöpft zu sein. Nimm das Gefühl ernst, ohne es sofort lösen zu müssen. Erlaube dir, müde zu sein. Diese Anerkennung ist oft der erste Schritt zur Heilung.
2. Gönn dir echte Pausen, nicht nur Ablenkung
Serien schauen oder scrollen mag kurzfristig beruhigen – echte Regeneration passiert aber in der Stille. In Momenten, in denen du mit dir selbst in Kontakt kommst. Vielleicht in der Natur. Vielleicht beim Meditieren.
3. Weniger tun – bewusster leben
Frag dich: Was ist wirklich notwendig? Und, in einem weiteren Schritt: Lebe ich im Einklang mit mir und meinen Werten?
Akupunktur – Hilfe zur Selbstregeneration
Akupunktur wirkt auf das vegetative Nervensystem. Die feinen Nadeln helfen dem Körper, aus dem Zustand von Dauerstress (Sympathikus-Dominanz) herauszufinden und in einen Zustand von Erholung und Regeneration zu wechseln (Parasympathikus-Aktivierung). Durch die Wiederholung des Reizes lernt der Körper wieder, sich zu entspannen und zur Ruhe zu kommen.
Fazit
Erschöpfung ist nicht das Ende. Sie ist ein Wendepunkt. Sie fordert dich auf, dich selbst wieder ernst zu nehmen und deinen Körper nicht länger als Maschine zu behandeln.
Wenn du das Gefühl hast, deine Kraft ist am Limit, dann brauchst du keine weiteren Tipps zur Selbstoptimierung. Du brauchst Raum, Mitgefühl – und vielleicht ein wenig Unterstützung.
Ich bin gerne für dich da.